Wie versprochen, setzen wir unsere Braida Degustationsreihe fort. Angefangen haben wir mit dem «kleinen Bruder» Montebruna (http://www.weingeniesser.ch/braida-montebruna-2010/) und machen jetzt mit dem Bricco dell’Uccelone weiter. Der Wein heisst so, weil im Haus neben dem Weingebiet Rocchetta Tanaro früher eine ältere Dame wohnte, die stets in Schwarz gekleidet war und aussah wie ein Vogel – sie erhielt den Übernamen «L’usselun» (lokaler Dialekt für uccello – Vogel). Der Bricco reift 15 Monate in Eichenfässern und danach noch ein Jahr in der Flasche. Der Familienbetrieb von Giacomo Bologna gilt als Wegbereiter für den modernen Barbera. War früher Massenproduktion vorherrschend, folgen heute Hunderte von Produzenten seinem Beispiel und produzieren weniger, dafür lager- und reifefähige Barbera-Weine in französischen Eichenfässern.
Traubensorte: Barbera
Auge: dunkles Rot, Tiefschwarz im Zentrum
Nase: dunklen Beeren und Vanillenoten, ein Anflug von edlen Hölzern, sehr dichter und kompakter Eindruck, weckt schon Vorfreude für den ersten Schluck
Gaumen: Anfangs dominieren die Holz- und Vanillenoten. Je mehr Luft der Wein bekommt, desto harmonischer binden sie sich in die Gesamtkomposition mit ein. Brombeere, schwarze Kirschen und Mara de Bois Erdbeeren paaren sich mit Sandelholz und Vanille. Sehr kräftig und dicht, mit weichen Tanninen und einer frischen Säure.
Fazit: ein Wein, mit dem man gerne ein paar Stunden verbringt. Und sich diese auch unbedingt nehmen sollte.
Kredenzen zu…
…einem Wildgericht
…würzigem Käse
…dunklem Fleisch
…einer dominikanischen Zigarre.
Tagged: Barbera, Braida, Italien, Piemont, Rotwein, Zigarrenwein
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